Jenseits von Effektivität – Zur Legitimierung von Predictive Policing in Deutschland

Autor/innen

  • Libuše Hannah Vepřek
  • Lynn Sibert
  • Linus Sehn
  • Leo Köpp
  • Daphne Friedrich

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.3.3

Schlagworte:

Digitalisierung von Polizeiarbeit, Effektivität, Legitimierungsnarrative, Predictive Policing, Vorhersagebasierte Polizeiarbeit

Abstract

Die effektive Reduktion der Kriminalität durch Predictive Policing ist bislang nicht eindeutig erwiesen. Auch in unseren qualitativen Interviews erheben die Vertreter der wissenschaftlich-analytischen Zweigstellen der Landeskriminalämter Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern nicht diesen Anspruch. In diesem Artikel untersuchen wir, wie vor dem Hintergrund des fehlenden Nachweises der Effektivität die Konzeption und Umsetzung von Predictive Policing in Deutschland legitimiert wird. Als Ergebnis unserer Analyse der qualitativen teilstandardisierten Interviews lassen sich fünf Legitimationsnarrative herauskristallieren. Diese Narrative können in positive Legitimationsnarrative (Effizienz und Transparenz innerhalb der Polizeiverwaltung) und negative Narrative (Autonomie/Unabhängigkeit, menschliche Kontrolle, Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit und Abmilderung) unterteilt werden. Während Erstere die aktive Einführung dieser neuen Technologie positiv motivieren, zielen Letztere darauf ab, auf Kritik zu reagieren. Dagegen kommen sicherheitsorientierte Narrative nicht zur Sprache.

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Veröffentlicht

2020-09-30

Zitationsvorschlag

Vepřek, L. H., Sibert, L., Sehn, L., Köpp, L., & Friedrich, D. (2020). Jenseits von Effektivität – Zur Legitimierung von Predictive Policing in Deutschland. Kriminologie - Das Online-Journal | Criminology - The Online Journal, 2(3), 423–443. https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.3.3