Devianz, soziale Kontrolle und Kriminalitätseinstellungen während der Corona-Pandemie – Ergebnisse einer Studierenden-Befragung
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.3.2Schlagworte:
Abweichendes Verhalten, Corona; COVID-19, Kriminalitätsfurcht, Polizei, Sanktionierungsvorstellungen, SARS-CoV-2, StudierendenbefragungAbstract
Die Corona-Pandemie bietet die einmalige Gelegenheit, kriminologische Themen in einer speziellen Krisensituation zu untersuchen, wenngleich bisherige Umfragen diese weitgehend nicht erhoben haben.
Diese Umfragen deuten auf die Abnahme von einem zunächst hohen Angstempfinden und eine hohe Zustimmung gegenüber den Maßnahmen zum Infektionsschutz hin. Das Hinweisen auf Verstöße gegen Abstandsregeln und das härtere Betrafen dieser werden als akzeptabel angesehen. Mittels einer Befragung unter Studierenden soll im Folgenden beantwortet werden, wie die Kriminalitätsfurcht in der Krise zu bewerten ist, inwieweit die neuen Regeln eingehalten werden und welche Sanktionsvorstellungen bzgl. Abweichungen vorliegen. Wie ist die Wahrnehmung der Polizei als zentrale Kontrollinstanz zur Einhaltung der Maßnahmen? Die Ergebnisse zeigen, dass das Niveau der affektiven Kriminalitätsfurcht mit der Beunruhigung bezüglich einer Infektion vergleichbar ist. Bei gleichzeitig hoher Akzeptanz von Maßnahmen zum Infektionsschutz wird gegen bestimmte Maßnahmen häufig verstoßen. Das Sanktionsbedürfnis bzgl. solcher Abweichungen ist als moderat zu bewerten, während die Wahrnehmung der Polizei weiterhin positiv ist.
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