Inhaftierung in Europa: Ein Überblick über die aktuelle Gefängnisforschung
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.2.2Abstract
Kriminalität ist ein großes gesellschaftliches Problem. Eine Art, wie Gesellschaften mit Kriminalität umzugehen versuchen, ist die Inhaftierung von Straftäter*innen. Die Inhaftierung ist die schwerste strafrechtliche Sanktion, die in den Ländern der Europäischen Union gegen Straftäter*innen verhängt werden kann. Bereits vor Jahrzehnten hat die Forschung Inhaftierung als eines der belastendsten Lebensereignisse identifiziert (Holmes & Rahe, 1967). Gegenwärtig sind etwa 1,7 Millionen Menschen in europäischen Ländern in Strafvollzugsanstalten inhaftiert (Walmsley, 2018). Eine Gefängnisstrafe betrifft nicht nur Täter*innen, sondern erstreckt sich auch auf deren Familie (z. B. Eltern, Partner*in und Kinder). Als solche sind viele Menschen von Gefängnisstrafen betroffen. Angesichts der Schwere der Strafe, der hohen Zahl der Betroffenen und der erheblichen Kosten, die mit einer Haftstrafe verbunden sind, ist es wichtig, Wissen über Vollstreckung, Vollzug und Folgen einer Haftstrafe zu generieren. Das Wissen über solche Fragen trägt zur Sicherheit in der Gesellschaft bei, verringert Rückfälligkeit und fördert die erfolgreiche Wiedereingliederung von Gefangenen. Es verbessert ferner die Rehabilitation von Straftäter*innen und trägt zur Schaffung einer sicheren Gefängnisumgebung für alle bei, die dort arbeiten und leben.
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