Kulturtheoretische Perspektiven auf Italienische Organisierte Kriminalität und Schutzgelderpressung: Zivilgesellschaftliche und Kriminalpolitische Schlussfolgerungen für Deutschland

Autor/innen

  • Francesco Basta

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2025.1.6

Schlagworte:

Italienische Organisierte Kriminalität, Kultur, Mafia, Schutzgelderpressung, Täter-Opfer-Beziehung

Abstract

Die Italienische Organisierte Kriminalität (IOK), mit Fokus auf ‘Ndrangheta und Cosa Nostra, sowie Schutzgelderpressung im Kontext von IOK werden aus kulturtheoretischer Perspektive diskutiert. U. a. werden Wert- und Normvorstellungen der Organisationen, Modi Operandi und Funktionen von Schutzgelderpressung sowie gesellschaftlichen Reaktionen auf die Phänomene erörtert. Neben dem Gewinnstreben stellen das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Einflussnahme und der Implementierung eigener Wertesysteme auf beanspruchten Territorien ein Wesensmerkmal der IOK dar. Hierbei dient Schutzgelderpressung als bevorzugtes Mittel zur Konsolidierung des Überordnungsverhältnisses der Clans bzw. Familien gegenüber Einzelpersonen oder anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen. Auch für Deutschland lassen sich ähnliche Expansionstendenzen feststellen. Ein besonderes Viktimisierungsrisiko tragen italienische bzw. italienischstämmige Gastronomen und Gastronominnen. Die Beziehungen innerhalb der Organisationen sind ebenfalls hierarchisch, allerdings zielen diese gleichzeitig darauf ab, die innere Kohäsion zu stärken. Insbesondere bei der ‘Ndrangheta ist ein fließender Übergang zwischen familiären und organisationalen Strukturen zu beobachten. Abschließend erfolgt eine kulturtheoretische Einordnung der Phänomene sowie die Formulierung von kriminalpolitischen und zivilgesellschaftlichen Schlussfolgerungen für Deutschland.

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Veröffentlicht

2025-03-27

Zitationsvorschlag

Basta, F. (2025). Kulturtheoretische Perspektiven auf Italienische Organisierte Kriminalität und Schutzgelderpressung: Zivilgesellschaftliche und Kriminalpolitische Schlussfolgerungen für Deutschland. Kriminologie - Das Online-Journal | Criminology - The Online Journal, (7), 80–99. https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2025.1.6