Trauer in Haft – Erkenntnisse aus einer qualitativen Studie
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2023.3.3Schlagworte:
Behandlungsmaßnahmen, Inhaftierung, Mitwirkungsbereitschaft, Rückfall, Sozialer Dienst, Straffälligkeit, TrauerAbstract
Der Artikel erörtert Wechselwirkungen zwischen einer Inhaftierung und dem Tod eines/einer nahen Angehörigen während der Inhaftierung. Ein solcher Verlust gilt als Risikofaktor für die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Straffälligkeit und stellt gleichzeitig die Inhaftierten vor besondere Herausforderung im Umgang mit ihrer Trauer. Erkenntnisbasis bildet eine qualitative Studie. Es zeigt sich, dass die Inhaftierung ein möglicher Störfaktor bei der Trauer der Inhaftierten darstellt. Ein weiteres, zunächst paradox erscheinendes Ergebnis ist, dass das Erleben eines Trauerfalles während der Inhaftierung den Ausstieg aus der Straffälligkeit durch eine Steigerung der Mitwirkungsbereitschaft bei den Behandlungsmaßnahmen sowie das Initiieren oder die Verstärkung eines Umdenkprozesses fördern kann. Schlussfolgerungen für die Arbeit der Sozialen Dienste in Justizvollzugsanstalten werden gezogen.
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