„Eigentlich müssten die unsere Feinde sein …“ − Wie junge Frauen in Haft über Vollzugsbedienstete sprechen

Autor/innen

  • Frank Neubacher
  • Anna Schliehe

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2022.4.2

Schlagworte:

Frauen, Fürsorge, Infantilisierung, Jugendstrafvollzug, Kontrolle, Selbständigkeit, Vollzugsbedienstete

Abstract

Der Beitrag beleuchtet das Verhältnis zwischen Gefangenen und Bediensteten im Jugendstrafvollzug aus der Perspektive der dort inhaftierten jungen Frauen. In den 16 Interviews klagen die Frauen vor allem über mangelnden Respekt der Bediensteten, Ungleichbehandlung und ihre eigene Ohnmacht. Hin- und hergerissen zwischen Ohnmachtserfahrung und Sympathie für die Bediensteten unterscheiden sie sorgsam zwischen der Person der/des Bediensteten und der Rolle, in der sie/er auftritt. In den Erzählungen schwankt das Verhalten der Bediensteten zwischen Fürsorge und Kontrolle. Dabei werden auch Infantilisierungstendenzen sichtbar. Die Befunde verdeutlichen, wie sehr gerade im Strafvollzug an jungen Frauen darauf zu achten ist, dass lebensgeschichtlich erworbene Unselbständigkeit nicht verstetigt wird.

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Veröffentlicht

2022-12-21

Zitationsvorschlag

Neubacher, F., & Schliehe, A. (2022). „Eigentlich müssten die unsere Feinde sein …“ − Wie junge Frauen in Haft über Vollzugsbedienstete sprechen. Kriminologie - Das Online-Journal | Criminology - The Online Journal, 4(4), 392–412. https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2022.4.2