Steigert Videoüberwachung das Sicherheitsempfinden?
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2022.3.4Schlagworte:
Kriminalitätseinstellungen, Leipzig, Polizeivertrauen, Sicherheitsempfinden, Videoüberwachung, Viktimisierung, WaffenverbotszoneAbstract
Trotz ihrer nur wenig nachgewiesenen Wirkung stößt die Videoüberwachung in der Bevölkerung auf hohe Zustimmung. Der bislang gefundene Zusammenhang zwischen der Akzeptanz von Videoüberwachung und dem Sicherheitsempfinden erscheint plausibel. Die daraus abgeleitete Folgerung, der zufolge mit der Inbetriebnahme der Videoüberwachung das Sicherheitsempfinden derjenigen Personen steigen müsste, die ein geringeres Sicherheitsempfinden aufweisen, führt, theoretisch zu Ende gedacht, zu einem Paradoxon. In der Untersuchung wird deshalb davon ausgegangen, dass dieser Zusammenhang auf einer statistischen Scheinkorrelation beruht. Die Zustimmung zur offenen Videoüberwachung im öffentlichen Raum folgt – so die Alternativannahme – nicht dem Niveau des Sicherheitsempfindens, sondern erweist sich als eine eigenständige stabile Größe, die von Drittvariablen verursacht wird. Für die theoretisch begründete Drittvariablenprüfung werden die Viktimisierungserwartung, das auf Alter und Geschlecht rekurrierende Kriminalitätsfurchtparadox, die autoritäre Einstellung sowie das Vertrauen in die Polizei herangezogen.
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