Persönlichkeitszüge und arbeitsbezogene Einstellungen und Verhaltensweisen österreichischer Inhaftierter sowie deren Zusammenhang mit dem psychischen Wohlbefinden
DOI:
https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2021.2.4Schlagworte:
Altersbedingte Unterschiede, Einstellungen zur Arbeit, Gefängnisarbeit, Inhaftierte, Persönlichkeit, Psychische BelastungAbstract
Ziel der Studie war es altersabhängige Unterschiede innerhalb einer Gefangenenpopulation, als auch im Vergleich zu nicht-inhaftierten Referenzstichproben hinsichtlich der Persönlichkeit, den Arbeitsbezogenen Erlebens- und Verhaltensmustern sowie deren Zusammenhang mit der psychischen Belastung der Inhaftierten, zu untersuchen. Insgesamt wurden 177 männliche Inhaftierte aus 11 österreichischen Justizanstalten, mittels fragebogenbasierter Querschnittserhebung untersucht. Die statistische Überprüfung etwaiger Unterschiede erfolgte anhand von Mittelwertsvergleichen. Hinsichtlich der Persönlichkeit wird deutlich, dass Inhaftierte eine höhere Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit sowie eine geringere Offenheit für Erfahrungen berichten als Nicht-Inhaftierte. Dabei geht ein Persönlichkeitsmuster, charakterisiert durch ausgeprägten Neurotizismus sowie reduzierte Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Extraversion, innerhalb der Gefangenenpopulation mit einer Zunahme der psychischen Belastung einher, wohingegen sich eine berufsbezogene Stressresistenz und positive Emotionalität als protektive Faktoren herauskristallisieren. Insgesamt untermauern die Ergebnisse die Annahme einer dynamischen Inhaftierten-Persönlichkeit, die sich nicht nur an die Gegebenheiten in Haft anpasst, sondern in gewissen Ausprägungen auch mit einer verbesserten psychischen Gesundheit einhergeht.
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