Gewalt, Street Code Internalisierung und der moderierende Effekt der Status-Gewalt-Norm an deutschen Schulen

Autor/innen

  • André Ernst Institut für Soziologie und Sozialpsychologie, Universität zu Köln
  • Sven Lenkewitz

DOI:

https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.1.4

Schlagworte:

Code of the Street, Soziale Netzwerkanalyse, Norminternalisierung, Schul Fixed-Effects, Schulgewalt, Status, Subkultur der Gewalt, Model der Frame Selektion

Abstract

Die vorliegende Studie untersucht Elijah Anderson‘s These (1999), dass gewalttätiges Verhalten in Kontexten zunimmt, in denen Gewalt durch Status belohnt wird. Personen reagieren anhand ihrer sogenannten Code Internalisierung unterschiedlich auf die kontextuelle Gewalt-Status Norm. Wir untersuchen diesen Zusammengang indem wir Gewalt an 39 deutschen Schulen mit 2635 Schülerinnen und Schülern analysieren, und nutzen selbstberichtete soziometrische Angaben zu Status- und Gewaltnominierungen der Schulstudie "Freundschaft und Gewalt im Jugendalter". Probleme vorangegangener Studien, vornehmlich Heterogenität zwischen Kontexten und Selektion, adressieren wir mit Schul-Fixed-Effekts, welche nur die Schülerschaft derselben Schule miteinander vergleicht. Es zeigt sich, dass Schüler, die den Code internalisiert haben, häufiger gewalttätig sind als Schüler, die diese Werte nicht verinnerlicht haben. Darüber hinaus zeigen unsere Ergebnisse, dass insbesondere Schüler mit hoher Internalisierung vermehrt gewalttätig sind, wenn ein Kontext Gewalt mit Status belohnt. Schüler, die den Code nicht verinnerlicht haben, sind von Kontextvariationen nicht betroffen.

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Veröffentlicht

2020-03-30

Zitationsvorschlag

Ernst, A., & Lenkewitz, S. (2020). Gewalt, Street Code Internalisierung und der moderierende Effekt der Status-Gewalt-Norm an deutschen Schulen. Kriminologie - Das Online-Journal | Criminology - The Online Journal, 2(1), 39–62. https://doi.org/10.18716/ojs/krimoj/2020.1.4